Dämmerschoppen 2023

Am Samstag, dem 23.9.2023, in der Zeit von 17 – 19 Uhr, bot der Musikverein St. Martini Orsbeck Luchtenberg wieder einen musikalischen Dämmerschoppen an.

Geboten wurde ein „Live-Mix aus konzertanter Blasmusik“, so die Ankündigung.

Schon im vorigen Jahr war diese Veranstaltung ziemlich verregnet, aber da hatte man eine Bühne und saß wenigstens einigermaßen trocken. Dieses Mal hatte man nur ein paar große „Sonnen“-Schirme, um sich zu schützen.

Deshalb gingen auch in diesem Jahr immer wieder bange Blicke gen Himmel…

Kaum war es 17 Uhr, das Spiel begann und die ersten zarten Tropfen fielen…

Der Vorsitzende, Guido Hildebrand, begrüßte vor der Veranstaltung alle Gäste und freute sich, dass trotz der drohenden Regentropfen so viele der Einladung gefolgt sind.

Den Beginn der Aufführung bestritt das Jugendorchester. Die Mädchen und Jungen kamen, die Instrumente spielend, von der Pausenhalle zu ihren Plätzen.

Das, so erklärte Herr Thomas Lindt, der  musikalische Leiter und Dirigent des Orchesters, sei eine besondere Herausforderung. Das „Spielen im Gehen“ ist gar nicht so leicht.

Alle 3 Stücke, die von der Jugendgruppe vorgespielt wurden, waren von Jörg Sommerfeld arrangiert. Nach der „Ersten Fanfare“ (Einzug) spielten sie „Taler, Taler, du musst wandern“.

Das 3. Lied und damit den Schluss bildete „Fillbuster’s Music“.

Viele Erwachsene, Eltern, Großeltern fieberten mit ihren Kindern. Für die tolle Darbietung erhielten sie dann zurecht großen Applaus.

Nach diesem gelungenen Auftritt ging es mit den erwachsenen Musikern weiter. Herr Lindt erklärte zu Beginn jedes Stückes in einigen Worten die Entstehung und machte einige Bemerkungen zum Komponisten bzw. Arrangeur.

Es begann mit einem Werk von Robert Sheldon „Celebration and Song“. Durch mitreißende Rhythmen und klangvolle Melodien wird das Publikum vom 1. Ton an gefesselt.

Franitšek Kmoch, 1848 geboren, erhielt seine musikalische Ausbildung in Prag. So ist es nicht verwunderlich, dass er seiner Geburtstag das Stück „Schönes (Goldenes) Prag“ widmete. Mit einem ganz eigenen tschechischen Stil wurde er dadurch bald in ganz Europa bekannt. Franitšek Kmoch schrieb eine große Anzahl von Märschen, die tief in der tschechischen Tradition verwurzelt sind. 
Franitšek Kmoch zählt zu den bedeutendsten tschechischen Komponisten und gilt noch heute als der böhmische „Marschkönig“. 

Aus dem bekannten Musical „Cats“ von Andrew Lloyd Webber in einem Arrangement von Johnnie Vinson spielte das Orchester einige der bekanntesten Songs.

Jahr für Jahr trifft sich auf eine Londoner Müllkippe eine große Katzenschar. Dort feiern die Tiere ihren Jellicle Ball. An dessen Ende wird eine der Katzen erwählt, in ein neues Katzenleben wiedergeboren zu werden. 

Leider hatte zwischenzeitlich der Regen zugenommen, Herr Lindt konnte durch seine Brille nichts mehr sehen, die Noten und Instrumente wurden nass, ganz zu schweigen von den Musikern. Also machte man mit Blick in den Himmel eine kleine Pause.

Danach ging es weiter. „Wir spielen ja auch sonst bei jedem Wetter“, meinte Herr Hildebrand.

Ein ebenfalls über Jahrzehnte aktuelles Stück ist sicher „Star Wars“. Aufgeführt wurde „The Force Awakens“. Die Abenteuergeschichten spielen im Weltraum und beschreiben den „Kampf gegen das Böse“.

Komponist ist John Williams, arrangiert wurde die Aufführung ebenfalls von Johnnie Vinson.

Der „Textilaku-Marsch“  oder auch „Marsch der Textilarbeiter“ von Karol Padivy wird oft auch als „Trentschiner Musikantenmarsch“ bezeichnet. Im Original heißt der Marsch „Pochod textilákov“. Daher wahrscheinlich auch der Name, denn das tschechische „textilákov“ klingt bei schneller Aussprache fast wie Textilaku.

„Fanfare and Flourishes“ von James Currow basiert auf dem berühmten Te Deum von Marc-Antoine Charpentier. Die Besetzung Blechbläserquintett und Orgel, die James Curnow für sein Werk wählte, verleiht dieser Musik noch zusätzlich Erhabenheit und Feierlichkeit. Deshalb wird es meist zu einem festlichen Anlass aufgeführt.

Notgedrungen wurde wieder eine Regen-Pause fällig. Nicht alle Musiker konnten unter „Sonnen-/Regenschirmen“ Platz finden. Ich konnte beobachten, wie einige Bierflaschen sich durch ein Rinnsal Regenwasser füllten. Das geht doch gar nicht!

Die entstehende Pause wurde genutzt, um sich ein kühles Getränk oder ein Würstchen vom Grill zu holen. Das Publikum hatte sich mittlerweile unter den Pausendächern zurückgezogen.

Doch Gott sei Dank war auch dieser Schauer nach ca. 10 Minuten vorbei und das Programm konnte fortgesetzt werden. Allerdings rückten die Musiker nun etwas mehr unter den Schirmen zusammen, so dass eine Zweiteilung des Orchesters zu beobachten war.

Fortgesetzt wurde das Programm mit „Highlights from Les Miserables“ von Claude-Michel Schönber, einem ebenfalls sehr bekannten Musical aus Frankreich.

Die Handlung beginnt im Jahr 1815 im französischen Toulon: Der Sträfling Jean Valjean wird gerade aus der Haft entlassen. Er wurde zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt, da er ein Brot gestohlen hatte. Fluchtversuche führten dazu, dass er insgesamt 19 Jahre absitzen musste.

Es folgte „I’m still standing“ von Elton John.

Das Lied handelt davon, dass sich der verlassene Geliebte nach dem Ende einer Beziehung nicht unterkriegen lässt. Er steht seinen Worten zufolge immer noch aufrecht und fühlt sich „wie ein kleines Kind“ ohne die angesprochene Person in seinen Gedanken, die hingegen verblasst („fade away“).

„Coldplay on Stage“, ebenfalls sehr bekannt, bietet eingängige Melodien und groovige Rhythmen, ein Markenzeichen der extrem erfolgreichen englischen Band Coldplay. Dieses Meldey ist eine Bereicherung für jedes Konzertprogramm und bringt den einzigartigen Sound auf die Bühne.

Mit „The Final Countdown“ von Joey Tempest wird so langsam das Ende des Programms eingeläutet. „Der endgültige Countdown“ ist ein Lied der schwedischen Hard-RockBand Europe, das von Joey Tempest geschrieben und von Kevin Elson produziert wurde. Es erschien 1986 auf dem gleichnamigen Album und war dessen erste Single-Auskopplung. Das Lied ist das bekannteste und erfolgreichste von der Band Europe.

Ein Medley mit bekannten Liedern von Udo Jürgens schließt das Programm ab. Dazu gehörten die die „Evergreens“: „Immer wieder geht die Sonne auf“, „Mit 66 Jahren“, „Aber bitte mit Sahne“ und „Ein ehrenwertes Haus“

Unter großem Applaus wurde die Leistung der Musiker und des Dirigenten gelobt. Natürlich hatten sie auch noch eine Zugabe vorbereitet, die von den Zuhörern und Zuhörerinnen eingefordert wurde.

In einem Arrangement von Klaus Butterstein spielten sie Lieder unter dem Thema „Wir machen Stimmung“.

 

Mit einem Dank ans Publikum, einem besonderen Dank an die Musiker, vor allem an den Leiter und Dirigenten, Herrn Lindt, verabschiedete sich der Vorsitzende Guido Hildebrand und lud alle noch zum Verweilen auf ein Bierchen, ein Würstchen und einem gemütlichen Beisammensein ein.

Herr Lindt erhielt für sein Engagement noch einen dicken Blumenstrauß.