Theateraufführung 2019

Rurauen-Theater spielt für Sie:

Am Dorfplatz

von Sigrid Schilmeier
Komödie in 3 Akten

  • Freitag: 11.Oktober 20:00 Uhr Einlass 19:00 Uhr
  • Samstag: 12.Oktober 19:30 Uhr Einlass 18:30 Uhr
  • Sonntag: 13.Oktober 15:00 Uhr Einlass 14:00 Uhr

Der Dorfplatz braucht eine Generalsanierung.

Ständig müssen die zwei Gemeindearbeiter Manfred und Rudi unterirdische Leitungen reparieren. Ihre zwei Ehefrauen halten sie zudem jeden Abend auf Trab.

Erika und Renate befinden sich nämlich in ihrer persönlichen Klimakatastrophe.

Der Dorfplatzgestalter Adebar plant die Generalsanierung.

Ungewollt unterstützt wird er auch von Hannelore, einer Freundin des Hauses. Sie bringt ihn an den Rand der Verzweifelung mit ihren ständig neuen Ideen. Wie der Dorfplatz einmal aussehen soll, hält er geheim. Aber die VHS-Leiterin Margarete kennt so einige Tricks. Ihr entgeht nichts.

Die familäre Ruhe genießen in dieser Zeit Manfred und Rudi. Sie machen eine historische Entdeckung. Die bringt den ganzen Plan durcheinander…


Eintritt: Vorverkauf 9,00 €, Abendkasse 10,00 €

Kartenvorverkauf ab 30.09.19

Restaurant Hotel ‘Zur Post’: An St. Martinus 18, Orsbeck

Media Ecke: Graf-Gerhardt Straße 33, Wassenberg

Bäckerei Mönius: Lambertusstr. 103, Birgelen

Achtung - Baustelle!

 

Mitten in Orsbeck ist wieder einmal eine Baustelle. Unterirdische Leitungen müssen repariert werden. Manfred Schuster und Rudi Bügel, die beiden Gemeindearbeiter, haben jede Menge zu tun. Eigentlich bräuchte der Dorfplatz eine Generalsanierung.

Genau das ist Thema seit mehreren Ortsringversammlungen, denn der von-Rohmen-Platz soll tatsächlich aufwändig saniert werden. Darauf wies Melanie Thönnißen in ihrer Begrüßung hin.

Zunächst einmal unterhalten sich die beiden Freunde Manfred und Rudi aber über ihre Frauen, denn die halten ihre Ehemänner ganz schön auf Trab: montags schwimmen, dienstags kegeln, mittwochs walken und freitags Tanzkurs für Wiedereinsteiger. Nicht einmal am Samstag kann man in Ruhe auf dem Sofa liegen und Bundesliga sehen! Dabei waren die Frauen einmal die reinsten Zitronenfalter: zart und liebevoll.

Was soll’s? Ab in die Grube, da haben die Männer ihre Ruh!

Da erscheint Adabar Bämbel, der Dorfplatzplaner auf der Bühne. Er wirkt reichlich verwirrt, immer in der Angst, etwas falsch zu machen. Diese Sorge ist natürlich auch nicht grundlos, denn sein letztes Projekt, die Dorfplatzsanierung in Birgelen ist ja ziemlich misslungen, denn nicht einmal der Platz für das Kirmeszelt reicht aus. Dafür hat er soviel Kritik und Schelte einstecken müssen, dass er seitdem einen Sprachfehler hat.

 

 

Manfred und Rudi hören oben auf dem Dorfplatz den Planer Adebar und kommen aus ihren Loch: „Nirgends hat man seine Ruh!“ – „Du ist wohl wus kuputt? Uhhu, du sollte mun vielleicht mul einer hier sunnieren!“, meint Adebar.

Die beiden Arbeiter verstehen nichts und fragen den Planer, wo er denn herkomme. „Us Frunkfurt!“ Es dauert eine Weile, bis sie merken, Udulbert kann kein „a“ mehr sprechen. Er will Frau Margarete Wahl sprechen, die Leiterin der Volkshochschule und fragt nach „Fruu Wul“. Doch die ist wohl nicht da.

 

 

 

 

Hanneloren von Grienseisen erscheint, sie ist die übereifrige Freundin von Renate Bügel, Rudis Frau. Sie fragt Rudi, ob sie vielleicht schon bei ihren Erdarbeiten den Tunnel entdeckt hätten, der vom Wirtshaus Thönnißen bis zur Kirche gehen soll. Die Bauarbeiter halten das für Quatsch.

So wie zu Beginn die Männer über ihre Frauen, so beklagen sich in der folgenden Szene die Frauen über ihre Männer. „Renate, ich kann dir sagen, nicht mal die einfachsten Sachen kriegen die hin. Da schickt man sie zum Einkaufen und sie sollen Klopapier mitbringen, doch jedes Mal kommt der mit was anderem.“

Und die beiden schwitzen, dann frieren sie wieder. Abwechselnd wird ihnen kalt und heiß. Aber sie sind aktiv. Für den Donnerstag haben sie jetzt das Fahrradfahren beschlossen und wollen ihren Männern erst einmal die passende Fahrradunterwäsche wegen der Hämorriden von Manfred kaufen.
Noch ein Termin, die Männer sind ziemlich genervt. Sie sind den ganzen Tag an der frischen Luft, haben körperliche Bewegung, da wollen sie am Abend in Ruhe ihr Bier trinken oder beim Kindchen Skat spielen.

Doch die Frauen regen sich immer mehr auf, schließlich sind sie in den Wechseljahren oder wie Hannelore meint, im Klimathorium. Und Rudi antwortet: „Das wir eine Klimakatastrophe.“

Was kann man da nur machen? „Ich stürz mich in die Grube und brach mir die Haxn.“, schlägt Manfred vor. „Besser noch das Genick, aber das ist auch keine Dauerlösung!“ „Wir könnten ja auch Zigaretten holen und nicht mehr wiederkommen.“

Da ist doch jetzt erst einmal eine Pause fällig! Manfred holt aus dem Briefkasten seines Hauses eine Flasche Danziger Goldwasser, dazu ein Bier aus der Kühltasche, da geht es einem direkt besser.

Adebar kommt mit Plänen auf den Dorfplatz. Er klagt Manfred und Rudi sein Leid. Er kann sich nicht wehren, er ist kein „Schlügertyp“. „Ich bin strikt gegen körperliche Lieblosigkeiten“! Manfred und Rudi versuchen ihm Möglichkeiten der Verteidigung beizubringen, erst rein in die Auseinandersetzung, aber da hat Adebar keine Chance. Dann soll er sich beim Stichwort „Banane“ um die eigene Achse drehen.

Hannelore lernt Adabar kennen und erfährt, dass er den Dorfplatz neu gestalten soll. Da schlägt Rudi vor, ein paar Mitstreiter zu besorgen, Einheimische, die Kraft und Energie mitbringen, am besten Frauen, weil sie die bessere Vorstellunsgkraft haben. Dabei denkt er an ihre Frauen, die er auf diese Weise beschäftigen will, damit sie wieder mehr Freizeit genießen können. Adebar ist dagegen, denn niemand darf in seine Pläne eingeweiht werden. Doch er kann sich ja nicht wehren und hat deswegen schon Albträume. Die 3 Frauen verfolgen ihn mit ihren Aktivitäten im Schlaf. Und Ideen haben sie: Golfplatz, Wasserspielgarten, Kinoleinwand…
Rudi schlägt ihm vor, einfach einmal: Nein – finito – Schluss – vorbei – Ende zu sagen. Da ist kein A drin. „Stopp! Nein! Lass das sein! In meinen Bereich kommst du nicht rein!“

Die Ehelaute Erika und Manfred kommen aus ihrem Haus. Erika begibt sich auf Recherche. Sie fährt mit Renate in die umliegenden Dörfer. Sie suchen Anregungen, machen Fotos, suchen nach interessanten Dorfgeschichten.

Margarete, die VHS-Leiterin, sucht für ihren Hypnosekurs dringend ein Zimmer. Unmöglich, dass dieser Mensch ein ganzes Haus in Beschlag nimmt. Neugierig wie sie ist, möchte sie wissen, was sich da tut. Da kommt sie auf die Idee, Fenster zu putzen. Die haben es dringend nötig. Das merkt Herr Bämbel und zum ersten Mal kann er seine Lektion anwenden: „Stopp! Nein! Lass das sein! In meinen Bereich dürfen Sie nicht rein!“ Trotz erheblicher Proteste gelingt es Margarete nicht, in die Wohnung zu gelangen und die Unterlagen einzusehen.

Manfred kommt aus seinem Haus. Margarete beklagt sich, dass die beiden Arbeiter die gebuchten Kurse nicht besuchen. Manfred denkt aber nur an seine Einkäufe. Was muss er noch besorgen? Er tippt sich an den Kopf, links und rechts auf die Brust und in seinen Schritt. „Von wegen, ich kann mir nix merken: Kopfsalat, 2 Liter Milch und Klopapier!“
Da er keine Zeit hat, übernimmt Margarete gern für ihn die Aufgabe.

Wieder einmal machen sich Rudi und Manfred an die Arbeit. Rudi stellt fest, dass er nicht weiterkommt. Da ist eine Eisenplatte. Er reicht einen morschen Griff nach oben. „Da unten, da unten, da ist ein Riesenloch, ich glaub, ich hab den Tunnel entdeckt!“, ruft er entsetzt. Was werden wohl die Frauen dazu sagen? Nichts, denn sie dürfen es nicht erfahren, denn dann ist der Teufel los. Historiker, Gutachter, Geologen und wer weiß, wer noch kommt! Wir brauchen einen Aufschub! Darauf noch ein Goldwasser!

Die Frauen kommen zurück aus Wassenberg. Dort haben sie die Burg besichtigt. Renate tun die Füße weh, aber das ist ja verständlich, wenn man mit Highheels unterwegs ist. („Die Highheels mancher Frauen ist höher als ihr IQ!“) Renate wirft Hannelore vor, die ganze Zeit besserwisserich dazwischen geredet zu haben. „Was kann ich dafür, wenn der Fremdenführer nur oberflächlich Bescheid weiß? Der hat die Suppe der Weisheit mit der Gabel gegessen!“

„Und dann sagt die noch, wir wären aus Orsbeck. Der denkt doch, da wohnen die letzten Deppen. Dabei ist der Selfkant doch die Hämorride des Kreises!“
Jetzt waren die Frauen schon in Effeld, in Myhl und in Wassenberg. Da wird es Zeit für ein ordentliches Stück Schwarzwälder Kuchen. Außerdem macht ihnen das Klimathorium wieder zu schaffen.

 

 

Das wundert die Männer schon sehr. Die Frauen genießen Schwarzwälder und sie bekommen den Sandkuchen. Als Erika schon einmal 2 Stück rausbringt, kommt Manfred schnell aus der Baugrube und stibitzt den Kuchen. Da muss Erika wohl 2 weitere aus der Küche holen.
Und sie beratschlagen, was Orsbeck denn so zu bieten hätte. Wir haben keine Burg, aber eine alte römische Kirche.
Schließlich kommt auch noch Margarete dazu. Sie hat die Einkäufe von Manfred dabei. Das regt Erika schon wieder auf: „Männer sind wie Krawatten. Man sucht sie bei schlechter Beleuchtung aus und hat sie dann am Hals!“

„Wie wär’s mit einem Eierlikörchen?“ Alle stimmen zu, sind aber entsetzt über den Geschmack. „Der ist wohl von deinem 30. Geburtstag übrig geblieben!“ – „Nein, von meiner Konfirmation!“ Da muss man mit Goldwasser nachspülen. Was soll man dann in Orsbeck als Attraktion anbieten? Sie gehen über den Platz: Ein Tunnel wäre schon spektakulär!

Im gleichen Moment ist die Hannelore weg. „Was hast du gemacht?“, schreit Erika voller Entsetzen, „du hast die Hannelore in die Grube geschubst!“ Renate steigt hinterher. Es dauert eine Weile, dann kommen die beiden von hinten aus dem Joetehaus und schauen ebenfalls ins Loch.

„Das ist die Sensation, die wir brauchen!“

Rudi und Manfred sitzen im Joetehaus auf 2 Stühlen und genießen die Ruhe, abgeschnitten von der Welt, sogar mit geheimem Zugang. Sie rauchen und trinken Goldwasser. Die Idee mit dem Schrank war ideal. Doch Rudi regen die Fliegen auf, da nimmt er Spray und Manfred kommt ins Husten. „Willst du mich vergiften?“

Doch da hören sie die Frauen. Wie kriegen sie nur so schnell den Geruch vom Rauchen weg? Schnell entsorgt Rudi seine Zigarette in den Schrank.

Die Schranktür öffnet sich einen Spalt, schnell stellt Hannelore sich davor. Da verziehen sich die Männer, der Schrank geht auf und Renate kommt heraus. „Ich ersticke, der Rauch!“ Schnell entfernt Erika die noch brennende Zigarette aus Renates Haaren. Dann aber erkunden die Frauen das öffentliche Gebäude. Renate entfernt die Abdeckungen der Karte und des Modells. Schnell erkennen sie, dass nichts von ihren Vorschlägen verwirklicht wurde. Dieser Entwurf hat nichts mit Orsbeck zu tun.
Doch da hören sie Adebar, den Planer. Er telefoniert mit Herrn Beckers, dem Ortsvorsteher. Schnell verstecken sie sich im Schrank.

Adebar verlässt den Raum. Wütend kommen die Frauen aus ihrem Versteck. „Der hat uns die ganze Zeit verarscht! Dabei waren wir so nett zu ihm und haben ihm Kuchen gebracht.“ Die Frauen verschwinden wieder im Schrank.
Zwischenzeitlich kommen auch die Männer zurück. Als sie Stimmen hören, verstecken sie sich hinter der Pinwand.

Wie kann man jetzt noch Adebar dazu bringen, einen neuen Plan zu zeichnen. Da hilft nur noch Hypnose. Schließlich bietet Margarete solche Kurse an.

Das ist allerdings schwieriger als gedacht. Erst fixiert Adebar nicht das Medium, dann hält Hannelore seinen Kopf und wird selbst hypnotisiert. Aber endlich gelingt es: Adebar schläft. Zur Probe lassen sie ihn tanzen. Die Probe besteht er grandios.

 

 

 

Adebar soll Hiphop tanzen. Das funktioniert und er steigert sich in Ekstase. Dabei verliert er sogar seine Hose.

Doch da hat Monika noch eine Idee. Sie bittet Adebar, der noch immer in Trance ist, zu kuscheln, „egal mit was, was dir am nächsten ist“. Dabei beugt sie sich ganz nah über ihn. Er aber wendet sich seinem Stuhl zu und kuschelt mit ihm. Gleichzeitig treten Manfrd und Rudi hervor und kuscheln miteinander, sie umgarnen sich.

Es gelingt Margarete, die Männer zu trennen. Das ist die Gelegenheit, den Männern wieder mehr Verständnis und Einfühlungsvermögen für ihre Frauen einzugeben, aber halt, dann erfahren sie auch, was die Frauen mit Adebar vorhaben. Also brauchen die Männer ihren Frauen nur einen Blumenstrauß zu besorgen.

Dann aber wenden sich die Frauen Adebar zu. Die Hypnose gelingt. Als er wieder wach wird, geht er auf ihre Vorschläge ein, ja er kann sogar wieder das „a“ aussprechen.

„Das ganze Brimborium passt doch nicht hierher. Der Dorfplatz ist das Zentrum der Begegnung. Das Joetehaus wird ein Kulturtreff. Das Haus bekommt einen Wintergarten, im Sommer als Eisdiele zu nutzen, im Winter für die Bewirtung. An der Westseite gibt es eine kleine Bühne mit festinstallierter Kinoleinwand. Und jeder Verein kann sich einbringen!“

Dazu machen wir noch ein Foto und schicken es mit den Plänen an die Regierung, damit sie gleich wissen, mit wem die es zu tun haben.

 

 

Das Stück ist aus und Melanie Thönnißen als Regisseurin dankte allen für die Unterstützung, vor allem auch dem Musikverein für die Bewirtung, Herrn Hermes für den Bericht auf der Homepage, neben den Aktiven auf der Bühne, vor allem auch den Damen und Herren hinter den Kulissen.

Unter großem Applaus präsentierten sich alle noch einmal auf der Bühne.

Personen - Darsteller

PersonEigenschaftenDarsteller
Erwin Knaschtgeizig, rechthaberisch, besserwisserischBert Wientgen
Mia Knaschtweiß mit Ihrem Mann umzugehenRuth Wientgen
Klaus MockelMias Vater, ein witziger alter HerrThomas Steinbusch
Rosi KnaschtTochter, ist von Erwins Geiz genervtEva Pöllen
Tante KätchenErbtante von ErwinMonika Matzerath
Karl FisterFreund von RosiMichael Staschewski
Karin HelmiFreundin von MiaMelanie Thönnißen
RegieMelanie Thönnißen
SouffleuseJudith Steinbusch
RequisiteGisela Gatzweiler
BühneHans Stolingwa
Maske/HairstylingFrisörsalon Haargenau, Inhaber Margot Reiners, Wassenberg
BewirtungUKV Orsbeck-Luchtenberg