Café-Konzert 2024

Seit 2020 haben diese drei Vereine den gleichen Dirigenten: Thomas Lindt. Er hat alle drei Vereine mit immer neuen Ideen und kleinen Projekten erfolgreich durch die Zeit der Pandemie geführt und die Musizierenden auch in dieser schwierigen Zeit gefordert und gefördert.

Nach dem „Corona-Projekt – Zu neuen Ufern“ (2020 – ohne Auftritte vor Publikum), kam es auf Initiative des gemeinsamen Dirigenten im letzten Jahr zur erneuten Kontaktaufnahme zwischen den Vorständen der drei Vereine. Die Vorstände waren sich schnell einig, haben jedoch zunächst alle Musizierenden in den Entscheidungsprozess einbezogen. Aufgrund der großen Zustimmung zur Zusammenarbeit bei den Mitgliedern aller drei Vereine einigte man sich dann auf die Durchführung eines neuen Projektes im Jahr 2024. Schnell war auch einstimmig ein passender Name für dieses Projekt gefunden:

Verein(t) musizieren

Als nächstes waren der Ablauf und die Inhalte zu planen. Auch hier fand man gemeinsam mit dem Dirigenten schnell ein passendes Konzept. So fand am 13. Januar 2024 bereits eine Auftaktveranstaltung in Effeld mit Probentag und anschließendem gemütlichen Beisammensein zum Kennenlernen statt. Trotz mehrerer karnevalistischer Parallelveranstaltungen nahmen hier bereits über 60 Musizierende aus den drei Vereinen teil. Der Dirigent erläuterte das Konzept, stellte das geplante Programm vor und anschließend wurden die einzelnen Musikstücke „angespielt“. In den nächsten zwei Monaten folgen jetzt gemeinsame Proben. Diese finden in den geraden Wochen dienstags in Effeld und in den ungeraden Wochen donnerstags in Unterbruch statt. Anstelle der dann ausfallenden wöchentlichen Proben hat der Dirigent die einzelnen Register zu Registerproben eingeladen. Zusätzlich war vom 17. bis 18. Februar 2024 ein Probenwochenende eingeplant. Abgeschlossen wurde das Projekt dann mit zwei gemeinsamen Konzerten:

  • 09. März 2024, 20 Uhr: Mittfastenkonzert im Bürgerhaus Effeld
  • 17. März 2024, 15 Uhr: Café-Konzert in der Mehrzweckhalle Unterbruch

Der Konzerttitel für beide Konzerte lautet: „So schön ist Blasmusik“!

Der Dirigent und die dann ca. 70 Musizierenden versprechen für beide Konzerte anspruchsvolle, moderne und kurzweilige Blasmusik und freuen sich auf zahlreichen Besuch bei beiden Konzerten.

Eigens für dieses Projekt haben die Vereine das folgende gemeinsame Logo entwickelt:

Hiermit wollen die Beteiligten die Einheit und Geschlossenheit (Kreisform) innerhalb des Projektes symbolisieren. Von Januar bis März 2024 steht das Projekt im Mittelpunkt der Vereinsarbeit. Im oberen Halbkreis befinden sich die Wappen der am Projekt beteiligten Vereine, der untere Halbkreis zeigt das gemeinsame Ziel.

Begrüßung

Frau Christina Krekels vom Musikverein Unterbruch begrüßte die zahlreich erschienenen Zuhörerinnen und Zuhörer in Unterbruch.

Nach vierjähriger „Corona-Pause“ gab es wieder ein Café-Konzert, erstmalig unter der musikalischen Leitung von Thomas Lindt, der auch herzlich begrüßt wurde.

„Wir freuen uns, dass Sie heute so zahlreich erschienen sind, um unseren Klängen zu lauschen und später natürlich auch Kaffee und Kuchen zu genießen. Wir begrüßen die Vertreter aus Kultur, Kirche, Politik und Wirtschaft sowie die Presse.

Persönlich begrüßen wir an dieser Stelle:

  • den Bundestagsabgeordneten, Wilfried Oellers,
  • den Landtagsabgeordneten, Bernd Krückel,
  • den Heinsberger Bürgermeister, Kai Louis,
  • die stellvertretende Wassenberger Bürgermeisterin, Irmgard Stieding
  • den Unterbrucher Ortsvorsteher, Hans-Willi Marx,
  • den Orsbecker Ortsvorsteher, Franz-Josef Beckers
  • den Geschäftsführer vom Krankenhaus Heinsberg, Heinz-Gerd Schröders,
  • den Schulleiter der Sonnenscheinschule, Thomas Heinrichs,
  • unseren ehemaligen langjährigen Dirigenten, Toni Hilgers,
  • die stellvertretende Filialleiterin der Kreissparkasse Heinsberg, Elke Pelzer und von der Volksbank Heinsberg meinen Kollegen, Fabian Bary. Den Vertretern der Geldinstitute an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für ihre regelmäßige finanzielle Vereinsförderung!

Das Programm

Im Trompetenregister stehen die Kleinen bei den Großen auf Augenhöhe.

Durch das Programm führten Christina Krekels (Musikverein Unterbruch) und Vincent van der Beek (Instrumentalverein Effeld).

„Wir starten das heutige Programm mit der Jugend:

Zunächst hören Sie das Ausbildungsorchester der Musikvereine Orsbeck und Unterbruch. Anschließend präsentiert sich das Jugendorchester des Instrumentalvereins Effeld.

Alle jugendlichen Musikerinnen und Musiker aus Effeld, Orsbeck und Unterbruch verabschieden sich dann mit dem Konzertmarsch Transformers von Alexander Pfluger, den sie gemeinsam mit dem gesamten Projektorchester spielen.“

Zum Auftakt des Nachmittags spielten die 3 Musikvereine „The Awakening“ vom belgischen Komponisten Bert Appermont. Es war seine erste Komposition. Die klare Einfachheit macht dieses Werk zu einem wahren Juwel. Angefangen mit leisem Rhythmus vom Schlagzeug kommen nach und nach immer mehr Instrumente dazu, ein allgemeines Aufwachen eben.

Beim nächsten Stück handelt es sich um eine 1993 veröffentlichte Rockballade und das erfolgreichste Lied des US-amerikanischen Rocksängers Meat Loaf. Jede Strophe des Liedes enthält zwei Dinge, die er für Liebe tun würde und jeweils eine Sache, die er nicht machen würde: „I´d do anything for love“ 

„Graciana“ ist ein erfrischend klingender großartiger und pompöser Konzertmarsch von Bert Appermont. Hierbei handelt es sich um eine Auftragskomposition von und für die „Koninklijk Fanfare Vrede en Eendracht van Kachtem“ (Belgien). Der Komponist achtete sehr darauf, dass dieses Werk für die meisten Musikbands spielbar ist. 

„Amen“ ist ein feierliches Werk von Pavel Stanék. Das andächtige, ergreifende Hauptthema wird vom Baritonregister vorgestellt und dringt sofort bis in die Herzen der Zuhörer. Holzbläser und Trompeten bringen das zarte zweite Thema zum Erklingen. Das Stück wird nun immer erhabener und steigert sich von Phrase zu Phrase, bis hin zum feierlichen Schlussakkord, nach dem wohl nicht nur die Musiker, sondern auch die Zuhörer erst einmal tief Luft holen müssen.

Rückblickend gilt das folgende Musikstück „Oregon“ als Ausgangspunkt für eine ganz neue Art von Kompositionen für Blasorchester. Oregon steht in der jungen Welt der Sinfonischen Blasorchester für eine Erneuerung der Blasorchesterliteratur und einen neuen Impuls im Repertoire. Es wurde zum Markenzeichen des Komponisten Jacob de Haan. „Der Schaffner Thomas Lindt nimmt Sie mit auf eine Zugfahrt der Northern Pacific Railroad durch die faszinierende Landschaft von Oregon.

„Nach Ankunft des Zuges“ hatten fleißige Helfer das Kuchenbuffet „am Bahngleis“ aufbauen. „Bleiben Sie also ruhig noch einen kleinen Augenblick in Ihrem Abteil sitzen, bevor Sie zur Kuchenauswahl schreiten!“

„Da unser Dirigent für den zweiten Teil ein komplett neues Programm mit vielen solistischen Einlagen zusammengestellt hat, werden wir auch hier die einzelnen Stücke anmoderieren, die Sie nach einer kurzen Pause bei Kaffee und Kuchen genießen können.“

„So schön ist Volksmusik“ ist die eingängige Erkennungsmelodie des Grand Prix der Volksmusik, der zwischen 1986 und 2010 jährlich stattfand. Martin Scharnagl – Leiter und Gründungsmitglied der Blechbläserformation Viera Blech – bearbeitete diese Melodie für Blasorchester und wählte für seine Bearbeitung den Titel „So schön ist Blasmusik“ als Symbol für die Verbindung zwischen Volks- und Blasmusik.

Das nun folgende Musikstück ist ein Paradestück mit verschiedenen Soloteilen für das Trompetenregister. Stefan Hilgers aus Unterbruch und Bernd Jennissen aus Effeld, beide 1. Trompete, stellen die Melodie eindrucksvoll vor. Dazu gesellen sich dann Noah Piazzolla aus Unterbruch und Willi von Birgelen aus Effeld, bevor letztendlich das komplette Trompetenregister einsetzt. Untermalt werden die Trompetenklänge von allen anderen Registern im Orchester: „Annie´s Dream“ von Christoph Walter!

Starlight Express – das Rollschuh-Musical bietet einen Querschnitt durch die verschiedensten Musikrichtungen, so dass sich ein musikalischer Bogen vom Rock’n’Roll über Blues bis zum Break Dance und Country spannt. Faszinierende Musik in einem tollen Arrangement. Im Musical werden Lokomotiven und Waggons jeweils von den Darstellern auf Rollschuhen oder Inlinern recht temporeich dargestellt. Bei Selections from Starlight Express, arrangiert von Jerry Nowali bieten die Musiker  einen musikalischen Bogen der Fantasie. Man sollte einfach die Augen schließen und von der Weltmeisterschaft der Züge träumen. Solisten sind: Ines Schüren am Altsaxophon und Willi von Birgelen an der Trompete.

„Five to Go“ schrieb Jack Bullock für zwei Altsaxophone, zwei Tenorsaxophone und ein Baritonsaxophon; somit fünf Saxophone an der Zahl. Unser Dirigent konnte und wollte aber keinen aus dem 12-köpfigen Saxophonregister ausschließen und hat deshalb kurzerhand die Stimmen so gedoppelt, dass wir heute mit dem kompletten Register ein Twelve to Go präsentieren können.

Ernst Mosch ist der wohl bekannteste und zugleich international berühmteste Interpret der Blasmusik aus dem Egerland und aus Böhmen. Im Jahr 1956 gründete Ernst Mosch die „Egerländer Musikanten“, eine zwölfköpfige Blaskapelle. Neben der Liebe zur Musik seiner Heimat – dem Egerland – ließen Ernst Mosch und seine Musiker auch den typischen „Bigband-Swing-Rhythmus“ in die späteren Egerländerkompositionen und Interpretationen einfließen und prägten damit den einzigartigen „Ernst-Mosch-Stil“. Die Musiker spielten den Solotrommler-Marsch von Ernst Mosch. 

Schluss- und Dankesworte

Vor dem letzten Musikstück bedankte sich Christina Krekels im Namen der Vorstände aller drei an unserem Projekt – „Verein(t) musizieren“ – beteiligten Vereine:

„Zunächst ein herzliches Dankeschön dem Pflanzenhof Plum hier aus Unterbruch für diesen wunderschönen Bühnenschmuck.

Besonders bedanken möchten wir uns bei allen Helferinnen und Helfern, die uns bei der Vorbereitung und Gestaltung dieser Veranstaltung unterstützt haben und noch immer unterstützen. Ohne Eure Hilfe wäre ein solches Café-Konzert nicht durchführbar!

Ein weiteres Dankeschön für die zahlreichen Kuchenspenden.

Aber, was wäre ein Orchester ohne einen Dirigenten, der die einzelnen Musizierenden über alle Stolpersteine hinweg zu einer klangvollen Einheit zusammenführt? Das Projekt hat bestätigt, dass alle drei Vereine hier mit dem gemeinsamen Dirigenten ein Glückslos gezogen haben.

Deshalb unser aller Dank an Thomas Lindt, der für die Premiere letzte Woche in Effeld und für den heutigen Projektabschluss hier in Unterbruch ein tolles Programm mit uns vorbereitet und Ihnen heute präsentiert hat.“ Guido Hildebrand (Musikverein Orsbeck-Luchtenberg) überreichte ein kleines Präsent.

Den Abschluss des Konzertes bildete ein Marsch-Konfetti von Xaver Lecheler: Von A wie Amboss Polka über N wie Narrhalla-Marsch und R wie Radetzky-Marsch bis W wie Waidmannsheil. Auch das Kinderlied „Ein Männlein steht im Walde“ wurde in das Medley eingearbeitet. 

So endete ein schöner, musikalischer Nachmittag bei Kaffee und Kuchen.
Für die Erstellung dieses Berichtes danke ich Hans-Peter Hilgers für die zahlreichen, umfänglichen Informationen und Guido Hildebrand für die Zusendung der Fotos und Infos. Ich habe mich im Wesentlichen auf diese Informationen bezogen.