Das sah ja zunächst nicht so gut aus: Kurz vor der offiziellen Eröffnung des diesjährigen Martinsmarktes kam dann noch eine heftige Regenschauer. Herr Beckers, der Ortsvorsteher, schlug dann in Abstimmung mit dem Orga-Team, Anke Douven und Nadine Linden, vor, erst einmal eine Viertelstunde zu warten. Dabei hatte das Orga-Team 14 Tage vorher voller freudiger Erwartung noch eine Wetterprognose veröffentlicht, in der mit 7 Stunden Sonnenschein zu rechnen war.
Doch es kam dann doch alles anders und zum Glück verzog sich der Regen ziemlich schnell und kam im Laufe des Tages auch nicht wieder. Allerdings blieb es ziemlich kalt, was im November durchaus so sein soll.
Gegen 12.15 Uhr griff der Ortsvorsteher Franz-Josef Beckers zum Mikrofon und begrüßte alle Anwesenden, die zum Orsbecker Martinsmarkt gekommen waren. Er dankte dem Orga-Team für eine vorbildliche Vorbereitung des Marktes und für den großartigen Einsatz im Vorfeld. Schließlich begrüßte er noch St. Martin, der zu Beginn den kleinen Kindern Mandarinen schenkte.
Zu dieser frühen Stunde war der Markt noch wenig besucht, so dass man Gelegenheit hatte, in Ruhe und mit Muße von Stand zu Stand zu schlendern, mit den fast 80 Ausstellerinnen und Ausstellern zu plaudern und sich zu informieren. Wieder waren viele dabei, die sehr kreativ selbst gebastelte und künstlerisch wertvolle Objekte anboten. In Hülle und Fülle gab es weihnachtliche Dekorationen, aber auch sehr originelle Produkte als Ganzjahres-Deko. Besonders interessant waren z.B. Dinge, die mit relativ wenig Aufwand aus Abfallprodukten zu wahren Design-Werken wurden. Ein besonderer Anziehungspunkt war auch wieder der Drechsler, der aus Holz gedrechselte Stifte mit einem auffallenden Dekor herstellte. Wer noch keine Idee für ein Geschenk hatte, hier wurde man fündig.
Wie im vorigen Jahr war auch der Geflügelverein „Edle Zucht Hückelhoven“ wieder in einer Hofeinfahrt mit lebendem, seltenem Rasse-Geflügel vertreten.
Auch der Motorrad-Club BTFoG war selbstverständlich auf dem Markt vertreten. Unter dem Motto „Helfen, unterstützen, fahren, feiern“ setzt sich diese Truppe besonders auch für Menschen mit Handicap ein.
Zwischen Kirche und Pfarrheim bot der Verein „Wir für Ruanda“ eine Tombola an. Dort hatten sich auch die Landfrauen platziert, um über „Gewalt gegen Frauen“ zu informieren. Neben einem kleinen „Hofladen“ mit frischer Milch, Kartoffeln, Käse u.ä. Produkten hatte sich auch eine Spinnerin niedergelassen und zeigte die alte Kunst, wie aus Wolle ein Faden entsteht. Dazu benutzte sie allerdings ein modernes Spinnrad. Von hier aus ging es direkt ins Pfarrheim, in dem der Musikverein zusammen mit den Landfrauen eine Cafeteria betrieben, alles bestens organisiert und mit vielen sehr schmackhaften leckeren Kuchen. Bei der Kälte war dies eine gute Möglichkeit, Wärme zu tanken und mit Bekannten oder Fremden ins Gespräch zu kommen.
Vom Pfarrheim aus ging es dann weiter Richtung Dorfausgang. Entlang dieser Straße, fast bis zum Ende, waren weitere Buden, u.a. die Wassenberger Kräuter-Werkstatt, nützliche oder auch dekorative Utensilien, … Natürlich war in diesem Jahr auch wieder Metzger Rütten mit leckeren Fleisch- und Wurstwaren dabei. Der Panhas war wieder so gefragt, dass Nachschub besorgt werden musste.
Kita-Kinder tanzen mit Nelli Radewald
Um 13 Uhr startete der 1. Programmpunkt. Den Anfang machte der Johanniter-Kindergarten Regenbogen. Wie im Vorjahr hatte die Tanzlehrerin Nelli Radewald mit den Kindern einige Tänze eingeübt, die die Kleinen zunächst etwas ängstlich und zögerlich, später dann aber immer mutiger präsentierten.
Aufmerksam verfolgten Eltern und Verwandte die Leistungen der Kleinen und spendeten viel Applaus.
Da der nächste Programmpunkt mit Lukas Sachse, die „Jongliershow“, leider wegen Krankheit ausfallen musste, bot sich die Gelegenheit, den begonnen Rundgang über den Markt fortzusetzen.
Nach dem Spielen durften die Kinder am Glücksrad drehen und sie konnten einen Preis gewinnen.
Vorführung der Martinus-Schule
Ab 15 Uhr versammelten sich dann die Schülerinnen und Schüler der Grundschule vor dem Aufgang zur Kirche. Frau Dahm, die Schulleiterin, kündigte das Programm der Schule an. Wie schon beim Auftritt der Kindergartenkinder hatte sich der Platz zusehends gefüllt. Alle waren gekommen, um den Kindern zuzusehen.
Zunächst stimmte Frau Wichert mit dem Rap „Wir alle sind Lichterkinder“ in die Aufführung ein. Sowohl die gerappten Solo-Einlagen wie auch die Begleitung durch den Chor wurden laut und deutlich gesungen. Da war großer Applaus verdient.
Es folgte der Auftritt der Blockflöten-Kinder. Frau Dahm dankte Herrn Pollmanns, dass er diese AG übernommen hat, weil die Blockflöte oft der Einstieg ins Erlernen eines Instrumentes ist.
Ebenfalls von Herrn Pollmanns geleitet, zeigten im Folgenden die Kinder der Gitarren-AG ihr Können.
Schließlich führten einige Kinder noch einmal die Legende vom Heiligen Martin auf, die sie bereits eine Woche vorher bei der Laternensegnung vorgetragen hatten. Zum Schluss wollte der Soldat Martin kein Kämpfer mehr sein. Er legte seine Waffen und seine Rüstung ab und wollte nur noch Gutes für die Menschen tun. Sollte die große Weltpolitik sich nicht ein Beispiel an Martin nehmen, die Waffen niederlegen und sich für Frieden einsetzen?
Mit dabei waren Jule als Bettler/in, Phil als St. Martin, Lasse als Pferdebesitzer und Merle als Frau ohne Mitleid mit dem armen Bettler sowie Frau Wegmann als Erzählerin der Handlung.
Ausstellung Turmmuseum
In der Kirche hatte die Gruppe des Turmmuseums wieder eine Ausstellung zur Geschichte Orsbecks und Luchtenbergs aufgebaut. Für die kurze Zeit des Auftritts der Chorgemeinschaft wurden einige Elemente auf Seite geräumt.
Die Chorgemeinschaft Orsbeck-Luchtenberg sang in der Kirche.
Unter der Leitung von Severine Jordans sang der Chor 5 Lieder aus seinem Repertoire, dass sie bereits eine Woche vorher in einem großartigen Konzert präsentiert hatten. Mit dabei waren die Lieder „Halleluja“ von Leonard Cohen und „Die Rose“ von Amanda Mc Broom.
Bis zum nächsten Programmpunkt blieb noch etwas Zeit und man konnte sich stärken. Für Essen und Trinken war wirklich reichlich gesorgt, obwohl gegen Abend dann doch auf Grund des riesigen Besucherandrangs das ein oder andere zur Neige ging.
Die Malteser standen zwar etwas abseits, aber das Feuer bot wieder eine Möglichkeit, sich aufzuwärmen und mit etwas Geduld konnte man Stockbrot backen. Immer wieder gesellten sich Jung und Alt zu dieser munteren Runde.
Der UKV bot Pommes, Brat-/Currywurst und Erbsensuppe. Der Kindergarten hatte einen Stand mit Hot Dogs und die Pfadfinder servierten Grünkohl mit Mettwurst.
Am Stand der Feuerwehr gab es weißen und roten Glühwein, Kinderpunsch und Kakao. Die Schützen hatten Kaltgetränke und Glühbier zu verkaufen.
Das alles war konzentriert auf dem Von- Rohmen-Platz. Wem das noch nicht reichte, der konnte sich gegenüber an der Süßwarenbude eindecken.
Bläserklasse
Nach und nach kam die Dämmerung, überall gingen die Lichter an, es wurde romantisch auf dem Orsbecker Martinsmarkt. Das war genau der richtige Zeitpunkt für den Auftritt der Bläserklasse. Junge Schülerinnen und Schüler der Martinus-Schule zeigten zusammen und in Solo-Einlagen, was sie bei Herrn Lind, dem Leiter dieser AG gelernt hatten.
Lichterveranstaltung
Der Abend kam, es wurde dunkler. Die zu diesem Zeitpunkt geplante Lichterveranstaltung war ein ruhiger, ein besinnlicher, Moment gegen Ende des Martinsmarktes. Das Ganze war ein bisschen improvisiert, vielleicht gerade deshalb so bewegend. Nach und nach entstand an dem Platz, an dem den ganzen Tag über Veranstaltungen stattfanden, ein Kreis mit von Kindergarten-Kindern selbst gebastelten und dekorierten bunten Lichtern. Es sollte ein Zeichen des Friedens sein. Frau Dahm und ihr Sohn Philipp sangen dazu das Lied von John Lennon „Imagine“: Stell dir vor, alle Menschen würden in Frieden leben!“
Ein schöneren Abschluss des Tages kann man sich kaum wünschen!
Ein letzter Gang rund um die Kirche
Ich muss gestehen, dass ein Aspekt des Marktes von mir komplett übersehen wurde: die Ausstellung im Hotel „Zur Post“!
„Erstmals war eine Künstlerin aus Hagen, Frau Gudrun Viehmann-Gantevoort, mit ihren Werken unter den Ausstellenden. Sie zeigte ihre Werke, die mit ihrer speziellen Intention geschaffen worden sind, der Neuro-Graphik, die sich gern farbig zeigt. Netzartige, an menschliche Gehirne mit Nervensträngen erinnernde Gedanken können bei dieser Kunst nachvollzogen werden. Die Lehrerin und Kunsttherapeutin greift mit der Neuro-Graphik eine hier noch recht unbekannte Kunst-Varietät auf, die aus Russland in den Westen gekommen ist. Kontrastreich dazu die Landschafts- und Szene-Malerei des verstorbenen Imkers und Malers Hubert Plücken aus Arsbeck, der „seine“ Umgebung, die Natur und die Menschen in farbigen Ölbildern festgehalten hat.“
RP vom 26.11.2023
Das Orga-Team dankt allen für ihre Mithilfe beim Martinsmarkt, ein besonderer Dank gilt den Anwohnern für ihr Verständnis und die Rücksichtnahme.
Außerdem bedanken sie sich für die Plakate und Flyer, die die Volksbank Erkelenz-Wassenberg gezahlt hat. Ebenso geht ein Dank an David Kremer für die Banner.
Wichtig: Planung Martinsmarkt 2024
Der nächste Martinsmarkt wird am 23.11.2024 stattfinden und wir starten mit der Planung ab Februar 2024.
Interessierte Aussteller können sich unter der Email-Adresse: