Dorffest 2022

Endlich wieder feiern...

Am Samstag, den 14.5.2022, nach 2 Jahren Einschränkungen durch Corona, konnte der Ort endlich den neu gestalteten Von-Rohmen-Platz einweihen und feierlich übergeben. Dazu war viel Prominenz angereist. Thomas Schnelle als Landtagsabgeordneter, der Bürgermeister der Stadt Wassenberg, Marcel Maurer, der Ortsvorsteher, Franz-Josef Beckers und einige Mitglieder des Stadtrates waren gekommen.

von links nach rechts: Franz-Josef Beckers, Volker Heinen, Thomas Schnelle, Hans-Josef Albrecht, Marcel Maurer

Eigentlich sollten die Ansprachen von Herrn Beckers und Herrn Maurer bereits um 14.30 Uhr stattfinden, aber Herr Beckers wartete bis kurz vor 15 Uhr, denn kurz vor dem 1. Auftritt der Schule füllte sich der Platz zusehends.

Herr Beckers begrüßte alle Gäste und freute sich sichtlich über die vielen Besucher und Besucherinnen. Voller Stolz blickte er über den neu gestalteten Platz, der nach seiner Auffassung durch eine geschickte Beleuchtung im Dunkeln eine besondere Faszination ausstrahlte. Nur eines war ihm aufgefallen, als er zusammen mit seiner Frau durch den Park ging: Da fehlt im Hintergrund noch etwas. Die Kirche sollte ebenfalls im Dunkeln hell erstrahlen. Dieser Wunsch wurde auch noch realisiert.

Der Bürgermeister erläuterte in seiner Ansprache die Idee der Neugestaltung des Von-Rohmen-Platzes, bei der die Bevölkerung, aber auch die Schule, die dem Platz direkt gegenüberliegt, sehr intensiv eingebunden wurden. „Die Planung dieses Platzes fand nicht im Alleingang statt.“ Die Stadt und die ortsansässigen Vereine haben gut mit der Baufirma Kremers Baumschulen und dem Landschaftsarchitekten Scheller zusammengearbeitet. Das Land NRW förderte das Projekt, so dass nun aus dem Gelände des alten Bauernhofes der Familie von Rohmen ein schmucker Dorfmittelpunkt wurde.

Damit war es nicht nur ein Dorffest, sondern gleichzeitig ein Schulfest. Die Schule hatte ihre Pforten geöffnet und unter dem Motto „Platz für…“ konnte man viele Eindrücke aus dem Schulleben gewinnen. Wer genau hinsah, dem fiel auf, dass alle Stationen mit Platzschildern gekennzeichnet waren. So gab es Platz für Begegnung, Platz für Kunst, Platz für Experimente, Platz für Wachsen, Platz für Spielen, Platz für Nachhaltigkeit, Platz für Bewegung und Vieles mehr. Die große Fensterfront des Schulgebäudes war mit unzähligen gebastelten Tauben dekoriert und stand für Platz für Frieden. In den Klassen gab es Ausstellungen, Platz für Unterricht mit kleinen Aufgaben für die Kinder und im Außenbereich viele Mitmach-Aktionen. Sehr einladend wirkte zudem die Gummistiefel-Aktion und die Bilder-Galerie, die die Gestaltung des Von-Rohmen- Platzes aus Sicht der Kinder zeigte.

Besonders beeindruckend war auch die neue Bande am Fußballcourt, die gerade noch rechtzeitig fertig wurde und das neu gestaltete Beet mit den vielen bienenfreundlichen Stauden, die die Firma Plum gespendet hatte. Viele waren  begeistert von der Gestaltung des Umfeldes der Schule, in dem Platz für viele Aktivitäten geschaffen wurde. An dem Platz für Bienen kümmerte man sich um den Schutz der Bienen. Neben ausführlichen Infos über die Bienen konnte man hier nach einer Anleitung Samen-Bällchen basteln, die später auf fruchtbaren Boden eine Blütenpracht für Bienen wachsen lassen. Immer wieder gab es den Hinweis: „Aber nicht im Vorgarten des Nachbarn!“ Im schuleigenen Nutzgarten konnte man zeigen, ob man Gemüse und Obstsorten der Heimat kennt.

Und dann war da noch…

Kein Platz für Müll! Es ging um Müll aus Corona- Abfällen (Test-Sets, Verpackungen, …) Der Stand befand sich am Offenen Klassenzimmer. Geplant ist eine Ausstellung im Bergfried der Burg Wassenberg.

An dem Platz für Kreativität konnte man mit Perlenstiften und vielen Accessoires ein  Holzschild für seinen Lieblingsplatz gestalten. 

Mit dem „Platz für Frieden“ will die Schule ein Zeichen setzen. Unendlich viele selbst gebastelte weiße Tauben flogen ausgehend vom Fenster am Klassenzimmer über die große Fensterfront am Eingangsbereich hinaus in die Welt, um Frieden zu stiften.

Auch der ortsansässige Kindergarten hatte im Hinterland Spiel- und Geschicklichkeitsmöglichkeiten aufgebaut, die nicht nur von den ganz Kleinen intensiv ausprobiert wurden. Es ging um die Herstellung großer und kleiner Seifenblasen, Wurfübungen, Zielgenauigkeit, …

Neben all diesen Aktivitäten haben Schule und Kindergarten auch noch Aufführungen auf der Bühne geplant. Ca. gegen 15.15 Uhr startete die Grundschule mit einem Tanz der Tanz-AG, einstudiert von Frau Drews. Anschließend zeigte die Klasse 4 unter Leitung von Frau Wichert ein paar Sketche, die am Theater-Abend bei der Klassenfahrt nach Schlagstein schon einmal mit großem Erfolg aufgeführt wurden.

Zur Freude der Kinder waren zu dem Zeitpunkt der Aufführungen viele Zuschauer gekommen, die das Können der Kinder bewunderten.

Dorf22 (84)
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Man kennt das ja: im 1. Sketch sitzt die Tochter an einer Rechenaufgabe, die Vater auch nicht lösen kann oder will, weil er gerade intensiv Zeitung liest und sich die Vorwürfe seiner Frau anhören muss. Im 2. Fall kommt die Tochter mit einem so miserablen Zeugnis nach Hause, dass der Vater es mit 3 Kreuzen unterschreibt. „Welche Blamage für die Eltern, wenn sie mit der Unterschrift zeigen, dass sie lesen und schreiben können – offensichtlich ganz im Gegensatz zur Tochter!“

Ohne große Pause schloss sich der Auftritt des Kindergartens an. Sie führten einen Bienentanz vor. Das gefiel so gut, dass eine Zugabe gefordert wurde.

Nach einer kleinen Pause, in der man z.B. einen Parcours in der Turnhalle absolvieren konnte, ging es auf der Bühne mit der Grundschule weiter. Die Kinder hatten einen Rap zum Thema Streit einstudiert und zeigten, dass Gewalt keine Lösung ist.

Anschließend zeigte die Theater-AG einen Sketch, wie man von Ohr zu Ohr über eine Reihe von Kindern einen Luftballon aufblasen kann. Allerdings müssen alle Kinder den Schlauch von Ohr zu Ohr halten, damit die Luft durch die ganze Reihe strömen kann.

Den Höhepunkt der Auftritte der Martinus-Schule bildete sicher der Song „in unsrem Vedel“ von den Bläck Fööss. Die Schulleiterin stimmte an und immer mehr Schüler und Schülerinnen gesellten sich dazu und sangen mit, zunächst auf der Bühne, dann davor…Schließlich sang der ganze Von-Rohmen-Platz mit, ein bewegendes Bild, das die Verbundenheit und Geschlossenheit des Dorfes in wunderbarer Weise deutlich machte.

Den Abschluss des offiziellen Tages bildete der Auftritt des Musikvereins St. Martini Orsbeck-Luchtenberg. Das ursprünglich für den 15.5.2022 geplante große Platzkonzert musste wegen Terminüberschneidungen gestrichen werden. Trotzdem erfreuten sich alle des Auftritts der bekannten Orsbecker Musiker.

Neben dem Musikverein waren die Freiwillige Feuerwehr, der Karnevalsverein UKV, die Schützenbruderschaft, der Ortsausschuss der Kirchengemeinde, die Chorgemeinschaft, der Fußballsporrtverein, die Turmmuseumsgruppe und die Fördervereine der Schule und des Kindergartens mit von der Partie. „Wir gehören alle zusammen!“, sagte Frau Dahm, die neue Schulleiterin der Martinus-Schule und betonte damit, wie wichtig die Zusammenarbeit im Dorf ist. (Zitat: RP, vom 17.5.2022)

So hat auch das Turmmuseum in der Kirche und im Kirchturm wieder ihre Ausstellung mit vielen interessanten Dokumenten, Berichten und Bildern präsentiert.

Den ganzen Nachmittag über machte Annika Schlomer mit Unterstützung vieler Kolleginnen Werbung für ihr Projekt eines „multiprofessionellen Raum- und Lernkonzeptes“ . Höhepunkte wären die Anschaffung sogenannter Lernwaben und eines Bauwagens für das Außengelände. Dafür bat sie um Spenden.

Natürlich war wie üblich auch für das leibliche Wohl gesorgt. Es gab Kaffee und Kuchen in der Cafeteria unter der Pausenhalle, vorbereitet in der Küche mit Unterstützung unserer Küchenfeen, Frau Wittkowski und Frau Nolte. Bei der Feuerwehr gab es Fritten mit Steak oder Grillwurst und auf dem Parkplatz gab es die Getränke.

Eigentlich sollte das Programm auf dem Schulgelände gegen 17 Uhr enden, aber alle Stände waren noch so reichlich besucht, dass Frau Dahm über Lautsprecher darum bat, sich noch reichlich vorhandenen Kuchen mitzunehmen, die Stände langsam abzubauen und wie geplant zum gemütlichen Teil des Abends überzuleiten: Live-Musik mit Frau Dahm, ihrer Schwester Denise und ihrem Sohn Philipp. Das gefiel den verbliebenen Gästen so gut, dass sie bei einem Getränk viel länger als erwartet, ausharrten, mitsangen und den Abend einfach genossen – ein wunderbarer Ausklang eines schönen Tages bei Sonnenschein. Aber irgendwann ging auch dieser Abend zu Ende, mit dem Versprechen: „Das war so gut, das muss wiederholt werden!“ So sagte es jedenfalls der Ortsvorsteher, Herr Beckers. 

Das Kollegium der Martinus-Schule ging so richtig mit und stand in vorderster Reihe. Und endlich – nach einem arbeitsreichen Tag hatte man sich eine Portion Essen und ein (nicht mehr ganz) kühles Getränk verdient…