Kirche St. Martinus Orsbeck

Die Orsbecker St. Martinus Kirche wurde zwischen dem 7. und 11. Jh. als Saalkirche erbaut. Heute ist sie eines der ältesten Bauwerke und christlichen Kultstätten im Heinsberger und Wassenberger Land.

Mauerwerk

Das aufgehende Mauerwerk der ursprünglichen Schiffsmauern besteht aus einem regellosen Gemisch aus zusammengesetzten Feldsteinen, Kieseln, Grauwacken, römischen Ziegeln (Fischgrätmuster), sowie kleineren und größeren Ortssteinbrocken. Diese sind mit einer durch Eisen verkitteten Sandmasse verbunden worden.Das verwendete Baumaterial stammte ursprünglich aus den verfallenen römischen Siedlungsstätten in Orsbeck.

Turm

Um das Jahr 1000 wurde am Westgiebel der ursprünglichen Saalkirche der Turm angebaut, dreigeschossig und im Unterbau aus Bruchsteinmauerwerk bestehend. In der Westwand des Turmes befand sich ein heute stark entstelltes gekuppeltes Fenster aus spätgotischer Zeit. Außen am Turm ist zudem eine der ältesten in Funktion befindlichen Glocken (13. Jh.) der REgion zu sehen.

Nutzung als Wehrkirche

Noch heute weist der Turm alte Schießschächte auf. Die Schächte verjüngen sich von innen nach außen und boten Platz für den Schützen, um Feinde daran zu hindern, in die Kirche einzudringen. Oftmals war die Kirche das einzige feste und solide Bauwerk am Ort und bot somit der Bevölkerung Schutz. Vom Turm konnte man Ausschau halten, um drohende Gefahren rechtzeitig zu erkennen.

Einer Überlieferung zufolge ist zu vermuten, dass bereits zur Römerzeiten an dieser Stelle ein Beobachtungsturm stand, um den Rur-Überweg (Furt) zu kontrollieren.

Noch im 2. Weltkrieg diente der Kirchturm zur Artilleriebeobachtung.

(Der Text dieser Seite ist eine Ausarbeitung der Mitglieder des Turmmuseums, die diese Informationen auf Plakatstände direkt an der Kirche und an weiteren Stellen im Ort präsentieren.)