Karneval der Frauen 2023

Nahezu 3 Jahre ruhte der Karneval der Frauen in Orsbeck. Corona bedingt war an Feiern in größeren Gruppen nicht zu denken. In der Zwischenzeit hat sich Vieles verändert, auch bei den karnevalistischen Frauen in Orsbeck-Luchtenberg. Ursprünglich war der Frauenkarneval dem Verein der Frauengemeinschaft angegliedert. Dieser Verein hat sich jedoch aufgelöst. Aber es haben sich „neue Chefs“ gefunden. Nun ist der Karneval der Frauen eine Untergruppierung der Landfrauen.

Und so konnte es mit Schwung und viel Elan losgehen. Anscheinend hatten auch die Orsbecker und Luchtenberger darauf gewartet, denn die Gaststube bei Thönnißen Hein war wieder brechend voll. Die Frauen brauchten erst gar keine Reklame für die beiden Veranstaltungen am Freitag, dem 27. und Samstag, dem 28.1.2023 zu machen. Alle Karten waren sofort verkauft.

Bunt sollte es werden, bunt wie Wassenberg ist! Und das wurde es auch…

Anja Linden begrüßte alle Zuschauerinnen und Zuschauer. Sie stellte den neuen Mann an der Musik, Sascha, vor, der diese Aufgabe zum ersten Mal übernommen hatte. Leider lief es mit der Technik nicht reibungslos. Es gab immer wieder Störungen, Unterbrechungen, lautes Knallen und Pfeifen in den Lautsprechern, aber das tat der Stimmung keinen Abbruch.

Anja wies noch darauf hin, dass auf den Tischen Stifte und Zettel bereit lägen, um Musikwünsche aufschreiben zu können.

Dann war erst einmal schunkeln angesagt… „Übrigens“, meinte sie, „ich habe dieser Tage einen 10-€-Schein verschluckt, aber hinten kamen nur Münzen raus.“ – „Aber das ist doch klar, du bist in den Wechseljahren!“

Rede: Wechseljahre - Klimawandel

Damit waren wir bei den „Eisbrechern“ Iris Jansen und Lore Dudda, die schon fast traditionell die erste Büttenrede des Abends zum Thema Wechseljahre und Klimawandel vorbereitet hatten.

„Die Wechseljahre haben mich ganz unvorbereitet getroffen. Und dann wird auch mein Mann noch ganz plötzlich Rentner und ist die ganze Zeit zu Hause.“ – „Er macht nämlich nix: kein Haushalt, kein Kochen, kein Waschen, aber die Wäsche liegt jetzt auf 3 Stationen: Wohnzimmer für die gute Wäsche, Flur für die Sachen, die noch gehen und im Keller liegen die Sachen, die für den Garten noch gut genug sind. So kommt man 8 – 14 Tage rund.“ – „Dann das Einkaufen: Alltagshorror mit Mann…“

„Ich habe jetzt auch neue Zähne – wie Sterne: Nachts kommen sie raus!“ Auf den Song von Renate Fuchs sangen sie dann das „Wechseljahreslied“: „Kommst du in die Wechseljahre…wird das Leben bunt…“

„Und was hat das mit dem Klimawandel zu tun?“ – Da wird einem auch heiß und kalt…“

Tanz Hermmanshustl

Es folgte der Tanz Hermannshustl, ein Medley, im Schwarzlicht präsentiert. Es tanzten Jenny Schotters, Renate Jansen, Georgia Vaina und Ramona Jütten. Ramona ist neu in der Gruppe und bekam deshalb den Orden des Vereins überreicht. Bei dem großen Applaus wurden sie für eine Zugabe noch einmal zurück auf die Bühne geholt.

Rede: Alter und Rente

Susan Vaina brachte einen eher nachdenklich stimmenden Beitrag zum Thema „Alter und Rente“.

„Freut euch an den kleinen Dingen!“ – „Es ist alles nur geliehen, alles bleibt hier.“

Und zum guten Schluss:

„Und weil wir doch am Leben kleben – lasst uns einen heben!“

Sketch Hutshow

Anja Linden präsentierte im Folgenden eine Hut-Couture aus besonderen Eigenkreationen. Moderiert und erläutert wurden die Modelle von ihrer Tochter Lysann, die selbst auch ein imposantes Modell zur Schau stellte.

Gezeigt wurden die Modelle:

  • Blumentopf
  • Konserven
  • Sporttraum
  • Buddel
  • Teekanne
  • Wollkorb
  • Erleuchtung

Der Verkauf erfolgt zu Sonderpreisen, aber es hat keinen Zweck, nach der Nummer zu fragen. Einen Ehemann hat sie schon.

Das war Lysanns Einstand, dafür erhielt sie auch den Orden.

Modell Blumentopf
Modell Konserve
Modell Sportraum
Modell Buddel
Modell Teekanne
Modell Wollknäuel
Modell Erleuchtung

Miesepeter-Sitzung

Es folgte die „Miesepeter-Sitzung“, eine Sitzung in der Sitzung, gedacht als Parodie auf eine Kölsche Karnevalssitzung. Durch die Sitzung führte der Präsident recht gelangweilt. Die Rolle übernahm sehr gelungen Pia Kofferath. Er/Sie war bemüht, ja keine Stimmung aufkommen zu lassen und mahnte immer zur Eile. Der Elferrat hatte übrigens keinen Bock zu kommen und beim 1. Auftritt war es nicht viel anders. Der Gardeoffizier schleppte sein Funkemariechen auf die Bühne, aber es hatte keine Lust, sondern legte sich  der Länge nach auf die Bühne und schrie: „Ich will nicht!“ Nach ein paar Tanzschritten des Offiziers zog er sie wieder herunter. 

Es folgten „Die Stöhner“ in Anlehnung an die große Karnevalsband „Die Höhner“, aber mit Gesang war da nicht viel. Beim „Knötterblömsche“ wäre doch fast Stimmung aufgekommen: „Ich hab heut einen Hipster auf der Straße getroffen, dem bin ich auf den Fuß getreten. Jetzt ist es ein Hopster!“ Doch der Präsident unterbrach sofort: „Weiter, weiter!“ „Ich hatte auch ein Wellness-Erlebnis, eine Wurzelbehandlung, aber schlimmer noch ist et „Frutisch Julche“, ein Kölsches Mädchen, genannt „Et Fussich Julchen“!

Vorstellen der Landfrauen

Die „neuen Chefs“, Melanie Tillmanns und Susanne Arnolds von den Landfrauen, stellten sich vor. Nach dem Lied „Ich bin ein Dorfkind“ erklärte Melanie, was eine Landfrau so ausmacht. Von wegen, „Dorfkinder leben hinterm Mond“! Sie sind gebildet, up-to-date, fahen E-Bikes und sind nicht auf den Mund gefallen. Dies alles wurde in Reimform vorgetragen. Anja bedankte sich bei den Beiden: „Da die Landfrauen uns übernommen haben, können wir dieses Jahr wieder auftreten!“ – Melanie entgegnete: „Wir haben euch nicht übernommen, wir sind zusammen gekommen!“

Online-Dating

Beim Online-Dating checkt Silvia Kofferath als Silke die verschiedenen Angebote von Herren mit ganz besonderen Eigenschaften. „Mal sehen, wer sich da so gemeldet hat!“

1. Oz (bodenständiger Naturbursche, lässt es gerne krachen. Er kommt mit dem Traktor „Resi, ich hol di mit’m Traktor ab“. Doch Silke will schneller fahren.)

2. Micha (wirbelt zu „Mambo Nr. 5“, sein Handy klingelt, er muss weg. Das ist ihr zu viel Business.)

3. Hans-Georg (motiviert, zielstrebig, selbstbewusst: „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“. Das ist mit ihr nicht zu machen, sie will keine Kinder mehr!)

4.  Mick (jung geblieben, Kuscheltyp, tierlieb, kommt mit Hündchen. Doch Silke sind die Muskeln zu hart.)

5. Jürgen: (Körperdüfte harmonieren, „Mief, Mief, Mief“, doch sie meint: „Geh mal duschen!“)

6. Manni (reiselustig, weltoffen, „Bist du braun, liebst du Fraun“,… Malle, das ist nicht ihre Reisegegend.)

7. Heribert (Lebenskünstler, Frauenversteher, Jetsetter, doch sie möchte in die Zukunft, nicht zurück in die Vergangenheit)

8. Luigi (Mama-Söhnchen, Liebe geht durch den Magen, Italiener, doch sie will keine italienischen Spezialitäten, sondern lieber einen Sauerbraten)

10. Peter (kölsche Jung, ganz relaxt, viel schlafen, nichts machen…)

Schließlich entscheidet sie sich für den Hund!

Oz
Micha, 55 Jahre
Manni, 59 Jahre
Hans-Georg, 55 Jahre
Heribert, keine Altersangabe
Mick, 51 Jahre
Jürgen, 56 Jahre
Luigi, 63 Jahre
Peter, Köln

"Rock mi" - VoXX Club in Orsbeck

Als nächstes folgt eine bayrisch, rhythmische Tanzdarbietung: „Rock mi!“ à la voXX club, dargeboten von Hedwig und Marie Jansen, Liane Dicken, Iris und Renate Jansen, Lysann Linden und Jenny Schotters.

"Ich bin en Bösch" - Das Leben einer Waschstraßenbürste

Liane Dicken und Elke Jurasch präsentierten im Folgenden das Leben einer Waschstraßenbürste; „En Böösch“. Das war toll dargeboten, recht originell in herrlicher Kostümierung.

Eiersketch

Nun musste gerechnet werden. Anja kam mit einem Korb, gefüllt mit 28 hart gekochten Eiern, die gleichmäßig an alle 7 Frauen aufgeteilt werden sollen. Ob das gelingt?

Man rechnet: … (siehe Tafel/Zettel)

Wieso bekommen dann einige Frauen keine Eier???

p.s.: Es wurde immer von der Realschule gesprochen. Vielleicht wäre man besser zur Martinus-Schule gegangen. Dann hätte man die Aufgabe lösen können!

Gastbeitrag Effelder Karnevalsfrauen

Die Effelder Karnevalsfrauen boten mit Petra und Annika Görtz einen Gastbeitrag. Es ging um ein Gespräch zwischen Geschwistern.

Besuch hoher Staatsoberhäupter beim Frauenkarneval in Orsbeck

Die Orsbecker Frauensitzung ist mittlerweile weltbekannt und -berühmt. Trotz ausverkauftem Haus „Zur Post“ haben es sich herrschaftliche Persönlichkeiten aber nicht nehmen lassen, vorbeizuschauen. Es kamen „Sissi und Franz“, ein Scheich, Kleopatra und Cäsar, Napoleon, die Queen, der König von Mallorca, und Et Dreigestirn.

Sissi udn Franz
ein Scheich
Kleopatra und Cäsar
Napoleon (Foto Dicken)
die Queen
der König von Mallorca
et Dreigestirn

Finale

Im großen Finale treten alle Mitwirkende noch einmal auf die Bühne und zeigen ein buntes Potpourri bekannter Musicals.

  • Singing in the rain
  • Starlight Express
  • Dancing Queen
  • König der Löwen
  • Dschungelbuch
  • Moulin Rouge
  • Mary Poppins
  • Sister Act
  • Grease
  • Rocky Horror Picture Show
  • Saturday Night Fever
  • Eiskönigin

Das war’s!

Mit dieser guten Stimmung endete die erste Sitzung des Frauenkarnevals Orsbeck-Luchtenberg in diesem Jahr. Am Samstag, dem 28.1.2023 wird sie noch einmal aufgeführt.

Anja Linden dankte noch einmal allen Aktiven, dass sie mit viel Freude mitgewirkt hätten, aber viel wichtiger wäre es, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer ihre Freude an den Aufführungen hatten. Es gab riesigen, nicht enden wollenden Applaus. 

 

Spende:

Zum Schluss erwähnte sie noch, dass die Einnahmen dieses und des folgenden Abends für Klaus Buyel und seine Stiftung für Burundi gespendet würden.

Klaus Buyel war übrigens am kommenden Samstag bei der 2. Sitzung des Frauenkarnevals persönlich anwesend. Das Bild zeigt ihn neben dem Ortsvorsteher und Ortsringsvorsitzenden Franz-Josef Beckers.

Soeben (9.2.2023) erhalte ich noch die folgende, ergänzende Mitteilung:

„Schon immer werden die Erlöse vom Frauenkarneval gespendet und das soll auch unter der Flagge der LandFrauen so bleiben.
In diesem Jahr ging die Spende in Höhe von 750 € an die Klaus-Buyel-Stiftung für Burundi, die sich für den Wohlstand des Landes einsetzt. So liefert man u.a. Saatgut gegen den Hunger, getreu einem afrikanisches Sprichwort: „Was du auf dem Feld deines Lebens anbaust, ist wichtiger als die Größe deines Feldes.“
Zur Bekämpfung der Armut sind auch Ziegen begehrt, denn mit einer Ziege erwirtschaften alleinerziehende Frauen in Burundi ein eigenes Einkommen, sie können ihre Felder düngen und zum Aufschwung des ganzen Dorfes beitragen. 
www.klaus-buyel-stiftung.de

Gestern wurde die Spende übergeben. Klaus Buyel besuchte natürlich auch die Frauensitzung und ließ sich dafür extra symbolisch einen Ziegenbart wachsen, den er sich dann abschneiden ließ…“

(Text und Bilder: Melanie Tillmanns)

Stimmung gut, Saal proppevoll, alles gut! Was will man mehr? Dem Publikum hat’s gefallen. Der Applaus war der Lohn für unsere karnevalistischen Frauen.