Vogelschuss 2025

 

Nach 2 Jahren war es endlich wieder soweit – die St. Martini Schützenbruderschaft e.V. Orsbeck – Luchtenberg führte ihren traditionellen Pfingstvogelschuss, für die Ermittlung der kommenden Majestäten durch.

Der Tag startete feierlich mit dem Hochamt um 09.00 Uhr in der Pfarrkirche St. Martinus zu Orsbeck. Zelebriert wurde diese Messe durch Pfarrer und Präses Thomas Wieners sowie Diakon Arno Zween. Im Rahmen dieser Hl. Messe, die für die lebenden und verstorbenen Mitglieder der Schützen gehalten wurde, wurden das Silber für die künftigen Majestäten gesegnet.

Vom Bambini-Prinzen bis hin zum Schülerprinz, Prinz und König wünschte Präses Wieners allen, die es tragen und tragen werden, Glück, Gesundheit und viel Spaß und Freude bei den Aufzügen und vor allem Gottes reichen Segen.

Am frühen Nachmittag dann begann das reguläre Programm zum Vogelschuss. Um 14.00 Uhr hieß es endlich wieder „Antreten“ für die Schützenschwestern und Schützenbrüder, die sich im Rurweg (Luchtenberg) trafen.

Hier nochmals ein ausdrücklicher Dank an Fam. Heinen, die uns mit diversen Kaltgetränken versorgt hatten. –

Anschließend führte der Umzug, wie in gewohnter Weise vom Rurweg über die Ratheimer Straße und die Luchtenberger Straße zum Schulhof der Martinusschule Orsbeck.
Dort begann schließlich der Vogelschuss.
Die Musikgemeinschaft der Musikvereine St. Martini Orsbeck – Luchtenberg und des Musikvereins Unterbruch begleiteten auch in diesem Jahr die Bruderschaft auf dem Umzug und trugen auf dem Schulhof durch ein Platzkonzert zur musikalischen Unterhaltung bei. Auch hier ein herzlicher Dank an dieser Stelle.

In diesem Jahr standen der Bruderschaft folgende Ämter zur Ermittlung zur Verfügung:

  • Bambini-Prinz (bis 12 Jahre)
  • Schülerprinz (12 – 16 Jahre)
  • Prinz (16 – 24 Jahre)
  • König (ab 21 Jahren)

Ebenfalls wurde der König der Könige, sowie der Vereinsmeister ermittelt.

Der Bambini-Prinz wird in Orsbeck traditionell mittels Dosenwerfen ermittelt. Für Kinder unter 12 Jahren ist das Schießen mit dem Luftgewehr, mit welchem die Bruderschaft den Vogelschuss durchführt, nicht gestattet. Dank Familie Douven hatten wir in diesem Jahr einen neuen Vogelfang, der separat für dieses Ereignis gebaut wurde. Dazu wurden in einer Holzkonstruktion Dosen auf verschiedenen Höhen aufgestellt. Derjenige, bzw. diejenige, die die letzte Dose abwirft, darf sich folglich Bambini-Prinz/Prinzessin nennen.

Mit dem 2. Schuss gelang dies Alicia Müller, der kleinen Schwester des vorherigen Schüler-Prinzen Silas Müller. Alicia ist die erste Bambini-Prinzessin in der St. Martini Schützenbruderschaft und zudem die jüngste Majestät. Herzlichen Glückwunsch auch an dieser Stelle.

 

Anschließend fuhr der Vogelschuss fort mit dem Schülerprinzenvogel. Dieser war in diesem Jahr, neben dem Königsvogel, der erbittertste, härteste und auch spannendste Wettkampf. 4 Jungschützen traten bei diesem an. Es war ein sehr spannender Wettkampf, alle blickten auf den Vogel. Auf Grund des sehr starken Windes war höchste Vorsicht geboten. Letztendlich gelang es Fiona Döbel mit dem 9. Schuss den Vogel für sich gewinnen zu können. Die Freude war bei ihr, ihrer Familie und Freunden sichtlich groß. Fiona ist die erste Schülerprinzessin der Bruderschaft seit knapp 15 Jahren. Vielleicht könnte dies ein Zeichen für uns sein, dass Schützen nicht „nur“ Männersache ist – ein Verein lebt vom Nachwuchs, einer Jugend und vor allem von Gleichheit unter den Schützen. Liebe Fiona, unsere herzlichsten Glückwünsche auch an dieser Stelle! Dir war die Freude sichtlich ins Gesicht geschrieben. Wir freuen uns alle sehr mit dir!

 

 

Nach dem Schülerprinzen folgt der Jugendprinz. In diesem Jahr konnte die Bruderschaft 2 Anwärter für den Vogel gewinnen. Zum einen René Kämmerer und zum anderen Annika Douven. In einem spannenden Zweikampf konnte Annika Douven das Amt für sich gewinnen. Nicht zuletzt bei ihr, sondern auch bei ihrer Familie war die Freude sichtlich groß. Annika ist die erste Prinzessin seit den frühen 2000ern. Zuletzt war Alexandra Kolb (damals Zohren) Prinzessin der Bruderschaft. Nun, nach über 20 Jahren hat auch dieses Amt wieder eine junge Frau inne.

Gegen 16.00 Uhr wurde der Vogelschuss durch ein sehr erfreuliches Ereignis kurzzeitig unterbrochen. Unser langjähriges und wohlverdientes Mitglied Franz – Josef Beckers wurde vom stellv. Diözesanbundesmeister Axel Klasen mit dem Schulterband zum St. Sebastianus Ehrenkreuz für seine treuen Dienste in der St. Martini Schützenbruderschaft ausgezeichnet. Franz-Josef Beckers war über 40 Jahre aktiv im Vereinsleben engagiert. Sein Wirken begann Mitte der 1970er Jahre als (zunächst) stellvertretender Geschäfts- / Schriftführer. Über die Jahre weitete sich dies auf den 1. Geschäftsführer aus. Zusammen mit vielen Vereins- und Vorstandsmitglieder blieb Franz-Josef stets dem Verein treu und trug maßgeblich zum Fortbestand der Bruderschaft bei. Er führte unsere Bruderschaft durch gute und schlechte Zeiten und steht und stand auch nach seiner aktiven Zeit den Kameraden stets mit Rat und Tat zur Seite. Nicht zuletzt sei ihm die Jugendarbeit, wie wir sie heute haben, zu verdanken. Er war in den 1990er und frühen 2000er Jahren maßgeblich am Aufbau einer soliden Schützenjugend beteiligt, deren Früchte heute noch zu sehen sind. Nicht zuletzt Dank seiner Vorarbeit kann sich die Bruderschaft heute wieder mit einer starken Jungschützentruppe sehen lassen. Ebenfalls hat er maßgeblich an der 550 Jahr Feier im Jahre 2010 beigetragen. So ein großes Fest benötigt einen kühlen Verstand, Weitsicht und ein planerisches Talent – lieber Franz – Josef dies hast du allemal.  Nach seinem Ausscheiden als 1. Geschäftsführer blieb er 2018 weiterhin im erweiterten Vorstand als stellv. Geschäftsführer tätig und übernahm, nachdem sein Amtsnachfolger zurücktrat, wieder das Amt als Geschäftsführer an. Die Bruderschaft kann sich keinen besseren und würdigeren Träger des Schulterbandes zum SEK als Franz Josef Beckers vorstellen. Auch hier nochmals einen herzlichen Dank für deine lange Treue, deine Ratschläge und deine Unterstützung.

Nach dieser Ehrung fand zum ersten Mal die Vereinsmeisterschaft statt. Ziel war es, dass jedes Team (bestehend aus 3 Mitgliedern) diverse Körperteile des Holzvogels abschießen musste. Es wurden beide Flügel und der Rumpf ausgeschossen. Das Team des Kindergarten Regenbogens (die Erzieher wohlbemerkt) trafen gleich 2 Trophäen ab. Die Dritte konnte sich der Fußballverein sichern.

Auch wenn dies etwas länger dauerte als geplant war dies ein voller Erfolg. Beim nächsten Mal überarbeiten wir diesen Punkt.

Anschließend fand die Krönung des Abends statt. Der Schuss auf dem Königsvogel. In diesem Jahr traten gleich 4 Kandidaten an. Es ist hervorzuheben, dass es sich dabei um 2 Paare handelte. Anke und Andreas Douven auf der einen, und Roman und Beate Müller auf der anderen Seite. Sowas hatte es bisher noch nicht gegeben. Nach einem sehr spannenden Kampf konnte Beate Müller den Vogel für sich gewinnen. Sie ist nach fast 600-jähriger Geschichte die erste Königin der St. Martini Schützenbruderschaft. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle.

Erklärung

Leider hat am Mittwoch nach Pfingsten die Königin Beate Müller ihr Amt niedergelegt. Diese Situation hatte die Schützenbruderschaft noch nie!

Heute Abend, am Dienstag, den 17.6.2025, tritt der Vorstand zusammen und berät, wie es weitergeht.

Nach wie vor bleibt Frau Beate Müller bei Ihrer Entscheidung. Die Bruderschaft hat entschieden, keinen neuen Vogelschuss zu organisieren.

Es bleibt also in der kommenden Session bei der Bambini-Prinzessin Alicia Müller, der Schüler-Prinzessin Fiona Döbel und der Schützen-Prinzessin Annika Douven und die Schützen feiern ohne diesjährigen Schützenkönig bzw. ohne Schützenkönigin.

Bericht und Fotos: Nils Lengersdorf